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Der
Rabbiner Eli Ravage über das Christentum
„..................
Oh, beinahe hätte ich den Hauptgrund vergessen: Wir sind das halsstarrige
Volk, das nie das Christentum angenommen hat .... ..... Entweder fehlt
euch die Selbsterkenntnis oder der Mut, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen
und die Wahrheit zu bekennen. Ihr verübelt dem Juden nicht, daß er Jesus
kreuzigte, wie einige von euch zu denken scheinen, sondern daß er ihn
hervorbrachte. Euer wirklicher Streitpunkt mit uns ist nicht, daß
wir das Christentum abgelehnt, sondern
daß wir es euch auferlegt haben! ..............
Ihr
klagt uns an, in Moskau Revolution (russische Revolution 1917/18)
gemacht zu haben. Angenommen, wir geben das zu. Na, und? Verglichen
mit dem, was Paulus, der Jude aus Tarsus in Rom vollbrachte, ist der russische
Umsturz nur ein Straßenkrawall.
Ihr
äußert euch wild und lautstark über den ungehörigen Einfluß der Juden
in euren Theatern und Kinos. Zugegeben, eure Beschwerde ist wohlbegründet. Doch was bedeutet das
gegenüber unserem überwältigenden Einfluß in euren Kirchen, euren Schulen,
euren Gesetzen und sogar euren Alltagsgedanken?
..................
Wozu
Worte zu verschwenden über die angebliche Kontrolle eurer öffentlichen
Meinung durch jüdische Bankiers, Zeitungsbesitzer und Filmzaren, wenn
ihr uns gerade so gut die nachweisliche Kontrolle eurer ganzen Zivilisation
durch die jüdischen Evangelien verwerfen könnt? ...................
Wir
haben uns eurer natürlichen Welt, eurer Ideale, eurer Bestimmung bemächtigt
und haben sie übel zugerichtet. ..............
Wir haben Mißklang, Verwirrung und Aussichtslosigkeit in euer persönliches
und öffentliches Leben gebracht. Noch sind wir dabei und niemand kann
sagen, wie lange wir es weiter treiben werden. Blickt ein wenig zurück
und seht zu, was vorging. Vor 1900 Jahren wart ihr eine unschuldige,
sorgenfreie, heidnische Rasse. Ihr verehrtet zahllose Götter und Göttinnen,
die Geister der Luft, der Gewässer und der Haine. Ohne zu erröten wart
ihr stolz auf die Pracht eurer nackten Leiber. Ihr schnitztet Bildwerke
eurer Götter und der aufreizenden menschlichen Gestalt. .................
Bei
eurem Streifen über die Hügel und durch die Täler kamt ihr zum Nachdenken
über das Wunder und das Geheimnis des Lebens. So legtet ihr die Grundlagen
zu Naturwissenschaft und
Philosophie. Ihr hattet eine edle sinnliche Kultur, nicht verdorben
durch den Stachel eines sozialen Gewissens oder durch sentimentales Getue
über menschliche Gleichheit.
Wer
weiß, welch großartige, ruhmreiche Bestimmung euch erwartete, wenn wir
euch in Ruhe gelassen hätten. Doch wir haben euch nicht in Ruhe gelassen.
Wir nahmen euch in die Hand und rissen das schöne, freundliche Gebäude
nieder, das ihr aufgeführt und änderten den ganzen Ablauf eurer Geschichte.
Wir eroberten euch so vollkommen, wie keines eurer Weltreiche je Afrika
oder Asien unterjocht hat.
Und das alles taten wir
ohne Armeen, ohne Waffen, ohne Blutvergießen oder Unruhe, ohne jede
Gewalt. Wir erreichten es allein durch die unwiderstehliche Macht unseres
Geistes, mit Ideen, mit (christlicher) Propaganda.
Wir
machten euch zu willigen, doch unbewußten Trägern unsrer Sendung für die
ganze Welt, zu den wilden Stämmen der Erde, an die zahllosen ungeborenen
Geschlechter. Ohne daß ihr es ganz begriffen hättet, was wir euch antaten,
wurdet ihr zu den Werbern ohne Beruf für unseres Volkes Überlieferung,
die unsere Botschaft zu den unerforschten Enden der Erde trugen. Unsere Stammesbräuche wurden zum Kernstück für euer Sittengesetz.
Unsere Stammesgesetze wurden die Grundlage für alle
eure erhabenen Verfassungen und Rechtsordnungen. Unsere Legenden und Sagen
sind die heilige Kunde, die ihr euren Kindern vorsingt.
Unsere
Dichter füllten eure Gesang- und Gebetbücher. Unsere nationale Geschichte
wurde zum unentbehrlichen Teil der Ausbildung für eure Pastoren, Priester
und Gelehrten. Unsere Könige, unsere Staatsmänner,
unsere
Propheten, unsere Krieger sind eure Helden. Unser Ländchen ist euer „Heiliges Land“.
Unsere Nationalliteratur ist eure „Heilige Schrift“.
Was unsere Leute dachten und lehrten, wurde so unlösbar in eure Sprache
und Überlieferung verwoben, daß keiner bei euch als gebildet gelten kann,
der nicht mit unserem Stammeserbe vertraut ist.
Jüdische Handwerker und jüdische Fischer sind eure Lehrer und Heiligen,
zahllose Statuen stellen sie dar, unzählbare Kathedralen sind zu ihrem
Gedächtnis errichtet. Ein jüdisches Mädel ist euer Ideal der Mutterschaft
und der Weiblichkeit. Ein jüdischer Rebellenprophet ist die Gestalt im
Mittelpunkt eurer religiösen Verehrung. Wir haben eure Idole niedergerissen, euer rassisches Erbe weggeworfen
und dafür unseren Gott und unsere Überlieferung untergeschoben.
Keine Eroberung im Laufe der Geschichte läßt sich nur entfernt vergleichen
mit der Art, wie unsere Eroberung reinen Tisch bei euch machte.
.............
Die
Anhänger des Jesus von Nazareth, meist Sklaven und arme Arbeiter, wandten
sich in ihrer Verlassenheit und Enttäuschung ab von der Welt und bildeten
unter sich eine pazifistische Bruderschaft von Widerstandsgegnern, pflegten
die Erinnerung an ihren gekreuzigten Führer und lebten in Gütergemeinschaft.
Sie waren
lediglich eine weitere Sekte in Judäa, ohne Macht und ohne Gefolgschaft,
weder die erste noch die letzte.
Erst
nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer kam der neue Glaube zu
Bedeutung. Damals
faßte ein patriotischer Jude mit Namen Saulus oder Paulus den Gedanken,
die römische Macht niederzuwerfen,
indem er die Moral ihrer Truppen durch die Lehre der Liebe und der
Gewaltlosigkeit zerstörte, wie sie von der kleinen Sekte der jüdischen
Christen gepredigt wurde. Er wurde zum Apostel der Heiden, er, der bis dahin einer der eifrigsten Verfolger der Gruppe gewesen
war. Und Paulus machte seine Arbeit so gründlich, daß in vier Jahrhunderten
das großartige Weltreich, dem Palästina mit der halben Welt zu Füßen lag,
zu einem Scherbenhaufen wurde. Und das Gesetz aus Zion wurde zur Staats-religion
Roms.
Dies war der Anfang unsrer Vorherrschaft in eurer Welt.
Doch es war nur ein Anfang. Seit damals
ist eure Geschichte kaum mehr als ein Ringen um die Vorherrschaft zwischen
eurem alten Heidentum und unserem jüdischen Geist.
Die Hälfte eurer großen und kleinen Kriege sind Religionskriege, bei denen
es um die Auslegung irgend einer unsrer Lehren geht. Kaum hattet ihr euch
von eurer ursprünglichen religiösen Einfachheit befreit und versuchtet
euch in der heidnischen Lehre aus Rom, als Luther erschien, bewaffnet mit unseren Evangelien
und unser Erbe wieder einsetzte.
Denkt an die drei größten Revolutionen der Neuzeit - die französische,
die amerikanische und die russische. Was sind sie anderes als der Triumph
des jüdischen Gedankens von sozialer, politischer und wirtschaftlicher
Gerechtigkeit? ...................
Ist
es da noch ein Wunder, daß ihr euch über uns ärgert? Wir haben euren Fortschritt
gehemmt. Wir haben euch ein fremdes Buch und einen fremden Glauben auferlegt,
den ihr nicht schlucken noch verdauen könnt, der eurer Art zuwiderläuft,
der euch in dauerndem Unbehagen hält, und den ihr doch nicht zurückzuweisen
oder voll anzunehmen wagt.
Selbstverständlich
habt ihr unsere christlichen Lehren nie gänzlich angenommen. Im Herzen
seid ihr immer noch Heiden. Noch immer liebt ihr den Krieg, schöne Bildwerke,
...... Noch immer seid ihr stolz auf den Glanz des nackten Körpers. Euer
soziales Gewissen ist trotz aller Demokratie und sozialen Revolutionen
eine erbärmlich unvollkommene Sache. Wir haben lediglich eure Seele
gespalten, eure Antriebe verunsichert, euer Streben gelähmt. Mitten
im Kampf seid ihr gezwungen vor dem zu knien, der euch befahl, die andere
Wange hinzuhalten, der sagte: „Widersteht nicht dem Übel!“ und „Selig
sind die Friedfertigen“. In eurer Freude am Erwerb stört euch plötzlich
eine Erinnerung an eure Sonntagsschultage, wo es hieß, ihr sollt nicht
für den morgigen Tag sorgen.
Wenn
ihr in euren Arbeitskämpfen einen Streik ohne Bedenken niederschlagen
wollt, fällt euch plötzlich ein, daß die Armen gesegnet sind und alle
Menschen Brüder unter dem Vater im Himmel. Und wenn ihr einer Versuchung
nachgeben wollt, legt
eure jüdische Erziehung eine Hand auf eure Schulter und stößt den schäumenden
Becher von euren Lippen.
Ihr Christen seid nie echte Christen geworden. In dem Punkt seid ihr
uns mißraten. Doch
für immer haben wir euch die Freude am Heidentum verdorben.
................... `Für diesen Schlamassel danken wir euch, euren Propheten
und eurer Bibel!´ “
--------
"Ein
Sendbote zu den Nichtjuden"
der
Rabbiner Eli Ravage
„..............
Wir
sind uns des Unrechts bewußt, das wir euch mit dem Auferlegen unsres fremden
Glaubens und der Überlieferung antaten.
Nehmt an, wir sagen zitternd, ihr solltet aufwachen und erkennen, daß
eure Religion, eure Erziehung, eure Moral, euer soziales Staats- und Rechtssystem
von Grund auf unser Werk sind! .............
Wir
können nicht dahinter kommen. Entweder seid ihr unwissend oder ihr habt
nicht den Mut, uns wegen jener Taten anzuklagen, für die der Augenschein
zeugt und die ein kluger Richter und Geschworene ohne Empfindlichkeit
prüfen könnten. .............
Zweifellos
hatten wir einen Finger in Luthers Aufruhr, und es ist eine klare Tatsache,
daß wir die ersten Anreger der bürgerlich demokratischen Revolutionen
im vorletzten Jahrhundert waren, in Frankreich wie in Amerika. Wäre es
anders, wüßten wir nicht, wo unser Vorteil liegt.
........
Doch selbst diese Anschläge und Revolutionen sind nichts gegen die große
Verschwörung, die wir am Beginn dieses Zeitalters durchführten und die
den Glauben einer jüdischen Sekte zur Religion der westlichen Welt machen
sollte. Die Reformation wurde nicht aus reiner Bosheit geplant. Sie
beglich unsere Rechnung mit einem alten Feind und brachte unsere Bibel
wieder auf ihren Ehrenplatz in der Christenheit. .....
Es ist unglaublich, doch ihr Christen scheint von eurer Religion nicht
das Woher, Wie, Warum zu kennen.
Eure
Geschichtsforscher, mit einer großen Ausnahme, verschweigen es euch. Die
Urkunden zu dem Fall sind Teil eurer Bibel, ihr besingt sie, doch lest
ihr sie nicht. Wir haben unsere Arbeit zu gründlich gemacht, ihr glaubt
an unsere Propaganda zu einfältig. Das Aufkommen des Christentums ist
für euch nicht ein gewöhnliches geschichtliches Ereignis, entsprungen
aus anderen Ereignissen der Zeit; es ist die Erfüllung einer göttlichen
jüdischen Prophezeiung - mit passenden Ergänzungen durch euch.
.................
Er
(der Engländer Gibbon)
wies das Christentum - das Gesetz aus Zion und das Wort Gottes aus Jerusalem
- als die Hauptursache nach für den Niedergang und Fall von Rom und
allem, wofür dieses stand. ................
Unter
den Massen wurde die Rebellion zur Wiederbelebung des alten Glaubens
an einen Messias, einen von Gott bestimmten Retter, der sein Volk vom
fremden Joch befreien und Judäa über die anderen Nationen erheben würde.
Anwärter auf die Stellung gab es genügend.
In Galiläa führte ein gewisser Judas einen gewaltigen Aufstand, der
viel Unter-stützung aus dem Volk gewann. Johannes, genannt der Täufer,
wirkte in der Jordangegend. Ihm folgte ein anderer Mann aus dem Norden,
Jesus von Nazareth. Alle drei verstanden es meisterlich, zündende politische Hetze in harmlose theologische Phrasen zu kleiden.
Alle drei gebrauchten dasselbe Signal zum Aufstand: „Die Zeit ist gekommen“.
Und alle drei wurden schleunigst festgenommen und hingerichtet, die
beiden Galiläer am Kreuz. ..........
Von
den menschlichen Eigenschaften abgesehen, war Jesus, wie seine Vorgänger,
ein politischer Agitator, der sich für die Befreiung seines Landes von
den fremden Unterdrückern einsetzte. Nicht wenig spricht dafür,
daß er sogar den Ehrgeiz hegte, König eines unabhängigen Judäa zu werden.
Er beanspruchte, oder seine Biographen beanspruchten später für ihn
die Abstammung vom alten Königshause des David. Doch die Vaterschaft
ist etwas unklar. Dieselben Schreiber, die den Stammbaum des Gemahls
seiner Mutter bis zu dem königlichen Psalmisten verfolgten, stellten
Jesus als des Jehovah Sohn dar und gaben zu, daß Joseph nicht sein Vater
war. ..............
Es
scheint jedoch, daß sich Jesus bald von der Aussichtslosigkeit seiner
politischen Sendung überzeugte und auf Grund seiner Rednergabe und der
Beliebtheit bei
den Massen eine ganz andere Richtung einschlug. Er fing an, einen
volkstümlichen Sozialismus und Pazifismus zu predigen. Die Wirkung dieses
Programmwechsels war
die Feindschaft der besitzenden Klassen, der Priester sowie aller
Patrioten und beschränkte sein Gefolge auf die Armen, die Arbeiter und
Sklaven.
Nach
seinem Tode bildeten diese armseligen Jünger eine kommunistische Bruderschaft.
Eine Predigt, von ihrem verstorbenen Führer einst auf einem Berge gehalten,
enthielt für sie das Wesentliche seiner Lehre und wurde ihre Lebensregel.
Es war eine Philosophie zur Wirkung auf niederes Volk berechnet.
Sie tröstete die hienieden Leidenden durch Lohnversprechen jenseits des
Grabes. Sie machte die Mängel der Schwachen zu Tugenden. ..............
In
normalen Zeiten hätte man der verlumpten Bruderschaft wenig Aufmerksamkeit
geschenkt. Da es hauptsächlich Sklaven und Arbeiter waren, konnte ihre
Demut eher auf Ermutigung durch die besseren Klassen rechnen. Doch mitten
im Kampf mit einem äußeren Feind wurde die weltfremde Philosophie zu
einer Gefahr. Es war ein Glaube der Enttäuschung, des Verzichts, der
Niederlage. Sie drohte den Geist der kämpfenden Männer des Volkes zu
untergraben. Dies Segnen der Friedfertigen, Hinhalten der anderen Wange,
Nicht-Widerstehen, diese Feindesliebe nahmen sich wie ein entschlossener
Versuch aus, den Willen der Nation in einer Krise zu lahmen und dem
Feind den Sieg zu sichern.
Deshalb
ist es nicht überraschend, daß die jüdische Führung mit der Verfolgung
der Ebionim begann. Man drang in ihre Versammlungen und zerstreute sie;
ihre Führer wurden eingesperrt, ihre Lehren verboten. Eine Zeitlang schien
es, als wäre die Sekte schnell verschwunden. Da hob sich unerwartet der
Vorhang zum dritten Akt und die Dinge nahmen plötzlich eine andere Wendung.
Vielleicht
der erbittertste Feind der Sektierer war ein gewisser Saulus, ein
Zeltmacher. Aus Tarsus gebürtig, hatte er einige Bildung in griechischer
Kultur und verabscheute deshalb die neue Lehre wegen ihrer Weltfremdheit
und Lebensferne. Als patriotischer Jude fürchtete er ihre Wirkung
auf die Volksbelange. Als weitgereister Mann, der mehrere Sprachen beherrschte,
war er glänzend geeignet, in den verstreuten jüdischen Gemeinden der Verbreitung
jener sozialistischen und pazifistischen Parolen entgegen zu wirken. Die
Führer in Jerusalem ernannten ihn zum obersten Verfolger der Ebionim.
Eines
Tages war er auf dem Weg nach Damaskus, um eine Gruppe der Sektierer
festzunehmen, als ihm ein neuartiger Gedanke kam. Nach der seltsamen
Ausdrucksweise der Apostelgeschichte hatte er eine Vision. Tatsächlich
hatte er deren zwei. Als erstes wurde ihm klar, wie äußerst gering die
Aussichten des kleinen Judenstaates in einem bewaffneten Kampf mit der
größten Militärmacht der Welt waren. Zweitens, und viel wichtiger, erkannte
er, daß der von ihm verfolgte Vagabundenglaube zu einer unwiderstehlichen
Waffe gegen
den mächtigen Feind
geschmiedet werden konnte. Friedenssehnsucht, Nicht-widerstehen, Ergebung,
Feindesliebe waren zuhause gefährliche Lehren. Doch unter den feindlichen
Legionen verbreitet, konnten sie deren Disziplin zerstören und so am
Ende Jerusalem den Sieg bringen. Saulus erkannte, kurz gesagt, vielleicht als erster Mensch die Möglichkeit,
Krieg mittels Propaganda zu führen.
Er reiste weiter nach Damaskus und verkündete dort,
zum gleichen Erstaunen seiner Freunde wie der von ihm Verfolgten, seine
Bekehrung zu dem neuen Glauben und bat um Aufnahme in ihre Bruderschaft.
Bei seiner Rückkehr nach Jerusalem legte er den überraschten Ältesten
von Zion seine neue Strategie dar. ..............
Die
Geschichtsschreiber jener Zeit lassen uns nicht im Zweifel über Roms Absichten.
Sie berichten uns, daß Nero den Vespasian und dessen Sohn Titus mit bestimmten
und genauen Befehlen aussandte, Palästina und das Christentum miteinander
zu vernichten. Für die Römer war das Christentum nichts anderes als kämpfendes
Judentum, eine Auslegung, die den Tatsachen offenbar weitgehend entsprach.
Was Nero betraf, so hatte er wenigstens die Hälfte seiner Wünsche ver-wirklicht.
Palästina wurde so gründlich zerstört, daß es bis auf den heutigen Tag
.................
Es
war tatsächlich erst nach dem Fall von Jerusalem, daß sich das Programm
des Paulus voll auswirkte. Bis dahin hatte seine Taktik, wie gesagt,
nur darin bestanden, den Eroberer abzuschrecken, so wie einst Moses
den Pharao plagte. Er war vorsichtig und zögernd vorgegangen, in der
Sorge, den mächtigen Feind nicht aufzuschrecken.
Er
war gewillt, seine neuartige Waffe unter der Nase des Gegners zu schärfen
und ihn ihre Schneide fühlen zu lassen, doch scheute er sich, sie mit
aller Kraft zu gebrauchen. Jetzt, wo das Schlimmste eingetroffen war
und Judäa nichts mehr zu verlieren hatte, ließ er alle Bedenken fahren
und trug den Krieg in Feindesland. Jetzt war das Ziel, Rom
zu erniedrigen, wie es Jerusalem erniedrigt hatte, es von der Landkarte
zu streichen, wie es Judäa ausgelöscht hatte. Wenn
des Paulus eigene Schriften euch nicht von dieser Deutung seiner Tätigkeit
überzeugen, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf seinen freimütigeren
Verbündeten Johannes lenken.
Wo
Paulus, bei seiner Arbeit im Schatten des kaiserlichen Palastes und
die Hälfte der Zeit Gefangener in römischen Kerkern, Gleichnisse und
verschleierte Hinweise gebrauchen mußte, konnte Johannes, der sich an
unbeteiligte Asiaten wandte, sich den Luxus einer offenen Sprache leisten.
Auf jeden Fall ist seine Schmähschrift „Offenbarung“ eine wahrheitsgetreue
Offenbarung, worum es bei dem ganzen erstaunlichen Geschäft geht. Rom,
hier phantastievoll Babylon genannt, ist in gehässigsten Worten beschrieben
als die Mutter von Huren und allen Scheußlichkeiten der Erde, trunken
vom Blut der Heiligen (Christen und Juden), als der Unterdrücker von
„Völkern und Massen und Nationen und Zungen“; um jeden Zweifel an seiner
Identität auszuschließen, als „jene große Stadt, die über die Könige
der Welt gebietet“. Triumphierend ruft ein Engel: „das große Babylon
ist gefallen, es ist gefallen“. Es folgt eine orgiastische Schilderung
des Verfalls: Handel, Gewerbe und Seefahrt haben aufgehört. Kunst und
Musik und „die Stimme des Bräutigams und der Braut“ sind verstummt.
Dunkel und Elend liegen wie ein Leichentuch über der Szene. Die edlen
christlichen Eroberer waten im Blut bis an die Zügel ihrer Rosse.
„Frohlocke über ihr, du Himmel und ihr heiligen Apostel und Propheten;
denn Gott hat euch an ihr gerächt!“
Und
was ist der Endzweck von all dem Chaos und Verwüstung? Johannes ist nicht
zu verschwiegen, er sagt es uns. Denn er schließt seine fromme Prophezeiung
mit einer Vision des neuen — d.h. des wiedererstandenen - Jerusalem in
seinem Glanz: nicht irgendeine allegorische Phantasie. Nein, buchstäblich
Jerusalem, die Hauptstadt des wiedervereinten
Königreichs „der
zwölf Stämme der Kinder Israels“. Wünscht
es jemand noch deutlicher? Es
ist klar, daß keine Zivilisation auf die Dauer einem derartigen Angriff
widerstehen kann. Ums Jahr 200 hatten Paulus, Johannes und deren Nachfolger
in allen Klassen der römischen Gesellschaft solche Fortschritte gemacht,
daß das Christentum der entscheidende Kult im ganzen Reich geworden war.
Wie Paulus es scharfsinnig vorhergesehen hatte, war inzwischen die römische
Moral und Disziplin völlig zerbrochen, so daß die kaiserlichen Legionen,
einst der Schrecken der Welt und das Rückgrat der westlichen Kultur, immer
öfter den eindringenden Barbaren unterlagen.
In
der Hoffnung, die schleichende Krankheit damit aufhalten zu können,
unterwarf sich Kaiser Constantin im Jahre 326 der Bekehrung und erklärte
das Christentum zur Staatsreligion. Doch es war zu spät. Nach ihm
versuchte es Kaiser Julian noch einmal mit Unterdrückung. Aber weder Widerstand
noch Zugeständnis erreichten etwas. Der
römische Staatskörper war völlig wurmstichig durch jüdische Propaganda.
Paulus hatte gesiegt............................“
Quelle:
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